Zukunftsmacher Handwerk

Von links: Matthias Teichert, Nicole M. Pfeffer, Claudia Teichert, Helmut Freiermuth, Dr. Thomas Kestler

Am 24.05.2023 fand die vom FDP-Ortsverband Weißenburg organisierte Veranstaltung zum Thema „Zukunft des Handwerks“ statt. Nach den Begrüßungsworten des stellvertretenden Ortsvorsitzenden Thomas Kestler stellte die unterfränkische Autorin Nicole M. Pfeffer ihr soeben erschienenes Buch „Zukunftsmacher Handwerk – Warum Handwerker die Spitzenverdiener von morgen sind“ vor. Pfeffer unterstützt beruflich vor allem Handwerksbetriebe bei Marketing und Nachwuchsgewinnung und setzt sich für die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein.

In ihrem Buch teilt sie Erfahrungen und Anekdoten aus ihrem Engagement. Aber Pfeffer findet auch kritische Worte: So bezeichnet sie viele Eltern als „Chancen-Verhinderer“ ihrer Kinder durch einen Fokus auf eine akademische Laufbahn ohne Rücksicht auf die Neigungen und Fähigkeiten der Kinder. Ebenso kritisiert sie die damit einhergehende fehlende Wertschätzung für Handwerksberufe in der Gesellschaft.

Nach der Lesung einiger Auszüge aus dem Buch konnten sich die Teilnehmenden in einer lockeren Diskussionsrunde zum Thema äußern und austauschen. Hier wurde aus der Runde angemerkt, dass insbesondere die Berufsschulen schlecht ausgestattet sind, kaum fachliche Inhalte vermitteln und die Prüfungsinhalte nicht mehr zeitgemäß sind.

FDP-Ortsvorsitzende Claudia Teichert kritisierte, dass bei Berufsorientierungsveranstaltungen meist keine Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler bestehen, die Tätigkeitsfelder und Berufe auch auszuprobieren. Die reine Vorstellung eines Unternehmens und von Berufsfeldern in Form von Infoständen wären viel zu theoretisch für Heranwachsende. „Um sich beruflich orientieren zu können, müssen möglichst viele Berufe auch praktisch erfahren werden können, z.B. in Form eines Tags der offenen Tür.“, so Teichert. Schülerpraktika allein sind ihrer Meinung nach hier nicht ausreichend, zumal sich nicht alle Schulformen gleichermaßen daran beteiligen. Sie bekräftigt damit ihre Forderung der gleichen Startchancen für alle Schüler und Schülerinnen, unabhängig von der besuchten Schulform.

Eine Teilnehmerin der Veranstaltung berichtete vom Berufsparcours, der von der Senefelder-Schule in Treuchtlingen für Mittelschüler des Landkreises veranstaltet wird. Hier können die Schülerinnen und Schüler im wahrsten Sinne des Wortes Berufe „begreifen“. Pfeffer organisiert ähnliche Berufsorientierungsveranstaltungen in ihrem Heimatlandkreis Miltenberg. Hier werden im Vorfeld die teilnehmenden Betriebe bekannt gegeben und die Schülerinnern und Schüler können entscheiden, welche Betriebe sie besichtigen wollen. In jedem Betrieb sind viele praktische Stationen vorbereitet, so dass Tätigkeiten direkt ausprobiert werden können. Die Wahl für oder gegen einen Beruf wird dadurch für die Jugendlichen viel einfacher.